Schwangeren und ihren Partnern in Konfliktsituationen stehen verschiedene erfahrene Fachleute in den Kliniken zur Verfügung.

Trauerbegleitung

In einigen wenigen Kliniken gibt es das Modell der Trauerbegleitung. Vorreiter hierbei ist Großbritannien. Diese Begleitung wird von Mitarbeitern (z.B. Hebammen, Krankenschwestern) mit einer speziellen Zusatzausbildung angeboten.

Vom Tag der Aufnahme bis zur Entlassung und meist noch darüber hinaus, werden die Eltern von einer Bezugsperson begleitet. Die Trauerbegleiterin hat Zeit! Zeit für Gespräche, Fragen und auch für gemeinsame Stille. Sie ist außerdem Mittlerin zwischen den verschiedenen Disziplinen im Krankenhaus (Ärzte, Pflege, Hebammen, Verwaltung). Sie informiert, gibt hilfreiche Unterstützung bei den einzelnen Schritten, erklärt nochmals medizinische und pflegerische Abläufe, kann in manchen Fällen auch Alternativen aufzeigen. Dabei hat sie die durchaus sehr unterschiedlichen Bedürfnisse des Vaters, der Mutter, Geschwister und Großeltern genauso im Blick, wie auch die wertvolle, unwiederbringliche Zeit mit dem verstorbenen Kind. Die einzelnen Schritte werden zusammen gegangen. Hilfreiche Rituale werden angeboten und das Abschiednehmen wird begleitet.
An einem Beispiel soll diese Begleitung aufgezeigt werden:
Das Betten des verstorbenen Kindes

Ein fast „heiliges“, aber immer heilendes Handeln. Gerade dieses Ritual bedeutet den meisten Eltern im Nachhinein sehr viel. Betten bedeutet, das Kind in sein letztes Nest zu legen, es auszuschmücken, zu versorgen für den letzten Weg.
Anregungen dazu helfen den Eltern, ihre eigene Kreativität zu entwickeln.
Das Kind kann gekleidet oder mit einem schönen Tuch umhüllt werden. Tröstend sind Beigaben, vielleicht Abschiedsbriefe, Fotos, Zeichnungen, Spieluhren.
Das Betten geschieht zu einem späteren Zeitpunkt, in der Regel nach der Klinikentlassung, es sollte jedoch immer begleitet werden.

Die Trauerbegleitung informiert auch über rechtliche Möglichkeiten (Bestattung, Finanzierung). Meist verfügt sie auch über entsprechende Kontakte zu Hebammen für die weitere Betreuung, zu Institutionen oder auch Bestattern. Diese Form der Trauerbegleitung endet nicht mit der Klinikentlassung.
Informieren Sie sich über dieses Angebot, das nicht in jeder Klinik etabliert ist.

Fragen und Antworten zur Trauerbegleitung finden Sie hier:

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